1911
Die Gründung des Burschenvereins Germering erfolgte am 26. November 1911.
Der damalige Vorstand, Pfarrer Benno Seemüller, ließ den Verein ins Vereinsregister
des Amtsgerichtes Fürstenfeldbruck eintragen und eine Vereinssatzung erstellen.
Pfarrer Benno Seemüller war vom 26.11.1911 bis zum 18.08.1930 mit der Führung des Vereins betraut worden
1913
Im Mai 1913 bekam der Burschenverein Germering eine Fahne und veranstaltete zu
diesem Anlass eine große Fahnenweihe bei der der Burschenverein Biburg die Patenschaft übernahm. Über das Vereinsleben von 1913 – 1929 kann wegen fehlender Unterlagen nur wenig berichtet werden. Soweit bekannt, sind im 1. Weltkrieg
die Burschen Johann Wagner, Martin Fruth und Paul Schalkhammer gefallen.
1922
Aus den spärlichen Unterlagen ging hervor, dass Pfarrer Seemüller den Burschenverein Germering 1922 aus dem damaligen Landesverband der Bayrischen Burschenvereine austragen ließ.
1930
Im Jahre 1930 kam es bei einer Versammlung zu Unstimmigkeiten der Burschen
untereinander, da viele der Mitglieder kein Interesse am Fortbestand des Vereins
mehr zeigten. Vorstand, Pfarrer Benno Seemüller konnte aber die erregten Gemüter besänftigen und mit großer Mehrheit den Beschluss fassen, dass der Verein weitergeführt wird und das Vereinsleben zu fördern sei. In diesen Jahren bildete sich
allmählich neben dem Katholischen Burschenverein noch der so genannte “Wilde
Burschenverein“, der selbstständig, ohne kirchliche Unterstützung, bestand. Im
„Wilden Burschenverein“ wurde der Vorstand aus den eigenen Reihen gewählt und
nicht vom Kath. Ordinariat München, wie beim Kath. Burschenverein. Leider ist
nicht mehr bekannt, wer die ersten Vorstände in der damaligen Zeit waren.
1939
Nach dem Tode von Expositus Hachinger am 12. Mai 1939, übernahm dessen Nachfolger Expositus Anton Birkmeier das Amt des Vorstandes. In der Zeit des 2.Weltkrieges waren nahezu alle Germeringer Burschen im Arbeitseinsatz oder leisteten ihren Dienst an den Kriegsfronten. Aus verständlichen Gründen waren zu dieser Zeit keine Vereinsaktivitäten zu verzeichnen. Da während der Zeit des Dritten
Reiches viele Vereine verboten waren, und auch der Burschenverein unter dieses Verbot fiel, konnten Versammlungen nur unter größtem Stillschweigen und Gefahr für alle Mitglieder abgehalten werden. Im Herbst 1943 versammelte Vorstand Birkmeier die jüngeren Burschen, welche Nach dem Tode von Expositus Hachinger am 12. Mai 1939, übernahm dessen Nachfolger Expositus Anton Birkmeier das Amt des Vorstandes. In der Zeit des 2. Weltkrieges waren nahezu alle Germeringer Burschen im Arbeitseinsatz oder leisteten ihren Dienst an den Kriegsfronten. Aus verständlichen Gründen waren zu dieser Zeit keine Vereinsaktivitäten zu verzeichnen. Da während der Zeit des Dritten Reiches viele Vereine verboten waren, und auch der Burschenverein unter dieses Verbot fiel, konnten Versammlungen nur unter größtem Stillschweigen und Gefahr für alle Mitglieder abgehalten werden. Im Herbst 1943 versammelte Vorstand Birkmeier die jüngeren Burschen, welche noch nicht im Kriegsdienst standen, in der Sakristei der Alten Dorfkirche St. Martin. Jakob Zellner, Lorenz Wagner, Hans Sedlmeier und Hermann Meisburger wurden bei Nacht und Nebel von Expositus Anton Birkmeier auf die Burschenfahne
vereidigt, auf dass der Verein trotz des anhaltenden Krieges weitergeführt wurde.
Im 2. Weltkrieg sind folgende Mitglieder des Burschenvereines gefallen oder als vermisst gemeldet worden:
Braun Peter |
Schweigl Hans |
Kleiber Michael |
Fruth Benno |
Zengerle Hugo |
Stephani Edi |
Stürzer Martin |
Gilg Florian |
Hofmuth Josef |
Wunderl Benno |
Köberle Franz |
Strobl Max |
Sollinger Max |
Walch Hans |
1945
Mit dem Kriegsende 1945 bekamen die Aktivitäten des Burschenvereins neuen Aufwind. Der „Wilde Burschenverein“ gewann zu dieser Zeit zunehmend an Popularität, so dass der ehemalige Kath. Burschenverein immer mehr an Bedeutung verlor
und dessen Aktivitäten nahezu ganz vom “Wilden Burschenverein“ übernommen
wurden. Im Jahre 1967 löste Pfarrer Birkmeier den Verein auf, da man keine Mitglieder mehr zu verzeichnen hatte. Nach dem Krieg trafen sich die Burschen bei verschiedenen Gönnern, die den Burschen Gelegenheiten gaben, Gemeinschaftsabende
und Theaterproben abzuhalten. Besonders bei der Familie Cröniger waren die Burschen immer willkommen. Herr Josef Cröniger stellte den Burschen sein Haus oft
als Treffpunkt für Versammlungen, Theaterproben und gesellige Abende zur Verfügung, die für viele der damaligen Burschen unvergesslich geblieben sind.
Der Nachfolger von Josef Sepp, der von 1945 das Amt des Vorstandes inne hatte,
war Josef Huber, von den meisten aber als Metzger Bepps betitelt.
1946
Er war von 1945 – 1949 Vorstand der Burschenschaft Germering. Ein Vorfall im
Jahre 1946 wird für viele der damaligen Burschen sicherlich noch nicht in Vergessenheit geraten sein. Die zu der Zeit in der Wifo stationierten amerikanischen Besatzungssoldaten erfuhren, dass es in Bayern Brauch sei, einen Maibaum aufzustellen.
Auch war ihnen bekannt, dass es zum Brauchtum gehöre, einen schlecht bewachten
Maibaum zu stehlen. Als nun die Germeringer Burschen 1946 im Zengerle-Anwesen einen Maibaum bewachten und ihn ausschmückten, zündeten die amerikanischen Soldaten an der Ortseinfahrt in Richtung Puchheim einen alten Lastwagen an,
um die Maibaumbewacher abzulenken. Durch das Feuer alarmiert, rückte die Germeringer Feuerwehr, bei der nahezu die gesamte Burschenschaft vertreten war, zu
dem Einsatzort aus. Jedoch warteten die Amerikaner nur auf diesen Augenblick, wo
der Maibaum nahezu unbewacht im Zengerle-Hof lag. Als Sie ihn auf einen Militärlaster verladen wollten, wurden dann aber doch welche, die mit der Feuerwehr
ausgerückt waren misstrauisch und liefen zum Maibaum zurück. Mit Schrecken
sahen sie, dass die amerikanischen Soldaten gerade dabei waren, ihren Maibaum zu
verladen. Als nun die Germeringer Burschen darauf drängten, den Maibaum wieder
zurück zu legen, kam es zu tumultartigen Auseinandersetzungen, da die Amerikaner
nicht bereit waren ohne den Baum abzurücken. Mit Gewalt verschafften sie sich
freie Bahn und zogen damit in ihre Kaserne in der Wifo. Als man den amerikanischen Befehlshaber jedoch erklärt hatte, dass dieses Maibaumstehlen nicht brauchtumsgerecht gewesen sei, erklärte er sich einverstanden, zwei neue Bäume zu
spendieren.
1947
Mit viel Jubel wurde dann einer dieser beiden Bäume am 1. Mai 1946 vorm heutigen Hotel Mayer aufgestellt. Im Jahre 1947 veranstaltete die Burschenschaft den ersten Faschingsumzug nach dem Kriege, der von diesem Zeitpunkt an alljährlich
abgehalten wurde. Einen Höhepunkt 1948 bildete das Germeringer Pferderennen,
das hinter dem heutigen Kelleranwesen, dem “Moosbauern“, abgehalten wurde.
Dabei bemühten sich die Burschen auf ihren mehr oder weniger schnittigen Rössern,
als erster das Ziel zu erreichen. Anschließend wurde dann auf dem Rennball im jetzigen Hotel Mayer ausgiebig gefeiert und der Rennverlauf diskutiert.
1954
Zwischen 1949 und 1954 bekleidete Otto Diepold das Amt des Vorstandes. Bei
einer Neuwahl 1954 wurde August Mayer als neuer Vorstand der Burschenschaft
Germering gewählt. Er hatte das Amt bis 1960 inne. 1956 wurde die Burschenschaft zu einer Fahnenweihe nach Freising eingeladen, bei der sie mit stattlicher Anzahl teilnahm. Ebenso nahm die Burschenschaft auch an der Beerdigung von Prinz
Heinrich zu Kaltenberg teil, der den Germeringer Burschen recht nahe stand. In der
Amtszeit von Gusti Mayer gingen folgende Mitglieder den Bund der Ehe ein. Hans
Sedlmeier, Georg Keller, Josef Huber, Otto Diepold und Jakob Zellner. Aber auch
das alte Brauchtum des Maibaumaufstellens wurde weitergepflegt. So wurden während dieser Zeit 3 Maibäume aufgestellt. Als Spender der stattlichen Bäume stellte
sich Prinz Heinrich zu Kaltenberg und Herrn Mayer vor. Bei einem Badeausflug an
den Aubinger Baggersee, den die Burschenschaft durchführte, kam ein Mitglied durch Ertrinken ums Leben. Es war der Schmiedegeselle bei Gassners in der Dorfstraße, Franz Schmausse
1960
Die Fahne der Burschenschaft, die bei den verschiedenen Festivitäten stark beansprucht wird, wurde zu dieser Zeit renoviert, um wieder in ihrem vollen Glanz repräsentieren zu können. Thomas Kleiber, der von 1958 – 1960 als Kassier in der
Burschenschaft tätig war, löste 1960 den damaligen Vorstand ab und lenkte bis 1962
die Geschicke des Vereins. Unter seiner Regie wurde 1961 ein Maibaum aufgestellt,
den der damalige Baron von Maffei vom Gut Freiham gestiftet hatte. Mit dem Postenstecken wurde Simon Hartl und Gusti Mayer aus der Burschenschaft entlassen,
da sie nun den Weg der Ehe einschlagen wollten.
1962
1962 wurde ein Ausflug zum Traunsee in Österreich organisiert, bei dem es recht
zünftig zuging, wie damalige Mitglieder bestätigten.
Helmuth Trager trat 1962 an die Stelle des bisherigen Vorstandes und leitete bis
1967 die Aktivitäten des Vereins. In seiner Amtszeit unternahm die Burschenschaft
mehrere Ausflüge und veranstaltete weiterhin die traditionellen Feste, wie Maitanz,
Kathreintanz und Erntedank. 1967 wurde Georg Kleiber zum neuen Vorstand gewählt, der das Amt bis 1974 begleitete
1967
In seiner achtjährigen Amtsperiode unternahm die Burschenschaft Ausflüge nach
Zwiesel, Passau, Neurkirch in Österreich, Heidelberg, nach Corvara in Südtirol und
zweimal zur Hohen Salve bei Kufstein.
Jedoch unternahmen die Burschen nicht nur Ausflüge, sondern auch das alte Brauchtum des Maibaumaufstellens wurde weiterhin fleißig gepflegt. Unter der Leitung
von Georg Kleiber wurden 3 Maibäume aufgestellt, darunter auch der erste Maibaum in der Germeringer Geschichte, der gestrichen wurde. Der Maibaum wurde
in der Brennerei neben dem Hotel Mayer gelagert, geschmückt, und von der Burschenschaft bewacht. Leider gelang es aber den Burschen aus dem Nachbarort Puchheim den Baum eines Nachts zu stehlen, da anscheinend einige der Burschen es mit
der nächtlichen Wache nicht so ernst nahmen. Als sich die Vorstandschaft der beiden Vereine zu den Auslösungsverhandlungen traf, kam es jedoch zu Schwierigkeiten und Streitereien, so dass sich die beiden Vereine ohne ein brauchbares Ergebnis
trennten. Aus Rache darüber, dass sich die Germeringer Burschen weigerten, den
Baum zu den von den Puchheimern gestellten Bedingungen auszulösen, fuhren die
Puchheimer mit dem Baum zum Rathaus und schnitten ihn zu kleinen Teilen zusammen.
Der Baum, der von Herrn Lindinger gestiftet worden war, war somit für die Germeringer Burschen unbrauchbar. Herr Lindinger wollte nun gegen die Puchheimer
Burschenschaft ein gerichtliches Verfahren einleiten, das aber dann durch die Mithilfe der Vorstandschaft des Germeringer Burschenvereins abgewandt werden
konnte. Auf diesen Vorfall hin spendete Herr Mayer, der Besitzer des „Hotel Mayer“
einen neun Baum. Jedoch wurde dieser wiederholt entwendet. Diesmal hatten die
Gilchinger Burschen die Germeringer Maibaumwache überlistet. Um einer wiederholten Blamage zu entgehen, wurde der Baum dank einer vorausgegangenen Sammelaktion ausgelöst und am 1. Mai aufgestellt.
1974
In den Jahren 1967 -74 heirateten folgende Mitglieder der Burschenschaft Germering: Haas Erwin, Binder Walter, Kottermair Siegfried, Trager Wast, Trager Dietmar, Trager Helmuth, Niedermeir Matthias, Dorn Alfons, Stürzer Hans und
Pollinger Jakob.Im Jahre 1967 ließ, wie schon erwähnt, Pfarrer Birkmeier den Kath.
Burschenverein aus dem Vereinsregister löschen, da seine sämtlichen Aktivitäten
vom “Wilden Burschenverein“ oder der Burschenschaft wie sie meist genannt wurde,
übernommen worden sind. In den darauf folgenden Jahren kam es mit Pfarrer Birkmeier zu Unstimmigkeiten über die Eigentumsverhältnisse der Burschenfahne. Man
konnte sich aber dann schließlich einigen, dass die Fahne des ehemaligen Kath.
Burschenvereines der Burschenschaft zur Verfügung gestellt wird. Herbert Sepp wurde 1974 bei einer Versammlung von den Burschen zum neuen Vorstand gewählt.
Im Laufe des Jahres 1975 wurde die Fahne der Burschenschaft Germering erneuert
und restauriert. Da das Kapital der Burschenschaft aber eine solche kostspielige Restauration nicht zuließ, wurden die erforderlichen finanziellen Mittel durch Spenden beschafft. Somit ermöglichten die Gönner der Burschenschaft diese
Restaurierung. Im Bezug auf Veranstaltungen war unter Herbert Sepp ein Aufschwung zu verzeichnen. Im Mai 1975 wurde der bisher größte Maibaum in der
Germeringer Geschichte aufgestellt. Mit seinen 37,5 Meter war der von Lorenz Wagner gestiftete Baum – der zweitgrößte in diesem Jahr in ganz Bayern – aufgestellt
worden. Am 15. Juni 1975 veranstaltete die Burschenschaft Germering auf der
Dorfstraße ein großes Dorffest, dass bei den Germeringern und Umgebung großen
Anklang gefunden hat und seither jedes Jahr ein Höhepunkt im Germeringer Festkalender darstellt. Im April 1976 wurde nach nächtelanger Spionagearbeit der Unterpfaffenhofener Maibaum aus der Halle des Mannhardter Werksgeländes
gestohlen. Nach langen Verhandlungen konnte der Unterpfaffenhofener Maibaum
gegen 150 Liter Bier ausgelöst werden. Im September 1976 wurde im Zengerle Stadl
zum ersten Mal ein Weinfest veranstaltet, das sich neben dem Dorffest zum Veranstaltugsschlager entwickelte.
1977
Im Jahre 1977 wurde außer den traditionellen Tanzveranstaltungen auch ein Ausflug
zur Fahnenweihe nach Schongau durchgeführt. Der eigentliche Burschenausflug
führte aber nach Krems, der durch zünftige Unterhaltung bei allen gut in Erinnerung geblieben ist. Durch das Postenstecken wurde Bayer Sepp aus dem Burschendienst entlassen. Bei der Fahnenweihe in Höselwang, zu der die Burschenschaft
eingeladen worden war, erreichte Germering den 2. Meistpreis, der durch einen
schönen Humpen belohnt wurde.
1979
Im Jahre 1979 wurden dann die Germeringer Burschen durch die Presse als die Bayrischen Maibaumkönige betitelt. Es war der Burschenschaft unter Mithilfe der Germeringer Ex-Burschen gelungen, drei Maibäume in einer Saison zu stehlen. Als erstes
wurde in der Nacht auf Karfreitag in der Kerschensteiner Schule in Unterpfaffenhofen der Maibaum des Lehrerkollegiums geklaut. Ohne Schaden anzurichten,
wurde ein schwerer Eisentürflügel ausgehängt und der Baum mühelos verladen. Mit
150 Liter Bier und unter Begleitung des Germeringer Spielmannszuges wurde er
dann wieder zurückgebracht. Eine Woche nach Ostern gelang dann schon der zweite
Streich. Bei Nacht und Nebel wurde der Landsberieder Baum gestohlen. Die Baumwächter zogen es scheinbar vor, in der Gastwirtschaft zu feiern als in der Kälte auf Diebe zu achten. So konnte der Landsberieder Maibaum ohne Zwischenfälle nach
Germering transportiert werden. Bei den anschließenden Auslöseverhandlungen
kam es aber zu großen Meinungsverschiedenheiten, so dass der Baum nicht ausgelöst wurde. Die Burschenschaft Germering stellte den Landsberieder Maibaum dann
als Schandbaum am Ortseingang auf, „zur Germeringer Freud, und zur Landsberieder Schande“. Aber mit zwei gestohlenen Maibäumen wollten sich die Germeringer noch nicht begnügen. Mit einer gehörigen Portion Glück gelang es den
Germeringer Burschen den Maibaum des Schusterhäusels in alle Frühe zu stehlen.
Dieser wurde dann nach einigem Hin und Her mit 100 Liter Bier ausgelöst. Im Mai
1979 bestellte die Burschenschaft Germering eine einheitliche Tracht. Es wurden
fesche Lederhosen gekauft, die von nun an bei jeder Festlichkeit der Burschenschaft
Germering zu sehen waren. Im Juni 1979 legt der bisherige Vorstand Herbert Sepp
sein Amt nieder und der bisherige zweite Vorstand übernahm die Führung der Burschenschaft. Nach dem Dorffest, das mit großem Erfolg wie jedes Jahr ablief, und
dem Volksfesteinzug, übernahm die Burschenschaft einen Ausflug in das Tiroler
Städtchen Ebbs. Auch bei der Fahnenweihe in Unterdachting war die Burschenschaft Germering vertreten.
1980
Das Jahr 1980 begann für die Burschenschaft mit der schon traditionellen Faschingseinlage beim Feuerwehrball im Hotel Mayer. Selten waren bei der Modenschau so viele behaarte Männerbeine und stramme Waden zu sehen. Da an die
Faschingssaison gleich die Zeit der Maibäume anschließt, begann nun für die Burschenschaft wieder die Zeit, in der so manche Nacht damit verbracht wurde, schlecht
bewachte Maibäume auszuspionieren. Diese anstrengende Nachtarbeit wurde dann auch in der Nacht vom Ostersonntag durch den Aubinger Maibaum belohnt. Nachdem der Baum in früher Morgenstunde von den Germeringern gestohlen worden
war, wurde er dann nach mustergültigen Auslöseverhandlungen gegen 2 hl Bier und
einer Brotzeit mit der Unterbrunner Blasmusik nach Aubing zurück gebracht.
Die Burschenschaft Germering hatte aber auch selbst einen Baum zu bewachen und
ihn dann am 1. Mai vorm Hotel Mayer aufzustellen.
Nach dem Dorffest und der Jubiläumsfeier des Tanzkreises Rübezahl, wurde Edi
Reng durch das traditionelle Postenstecken aus der Burschenschaft verabschiedet.
Auch Franz Hermansdorfer lief 1980 in den Hafen der Ehe ein. Ende September,
nachdem die Burschenschaft das Weinfest glücklich hinter sich gebracht hatten, unternahm die Burschenschaft einen zweitägigen Ausflug in das Weingut unseres Weinlieferanten Decker in Biebelheim bei Azley. Nachdem der Winzerbetrieb besichtigt
und durch lehrreiche Unterweisungen Näheres über die einzelnen Weinsorten bekannt war, wurde ein größeres Winzerfest besucht, das bei allen Burschen großen Anklang fand. In den ersten Monaten des Jahres 1981 stand nun das 70-jährige Gründungsfest im Mittelpunkt.
1981
Das Jahr 1981 war ein zukunftsträchtiges Jahr wo das 70-jährige Gründungsjubiläum bevor stand. Der Startschuss wurde mit der jährlichen Silvesterparty in der
Burschenhütte eingeläutet. Hier wuchs die Motivation für das bevorstehende Jubiläum. Um sich geistig, körperlich und seelisch auf die 70- Jahrfeier vorzubereiten
wurde im Hotel Mayer der Faschingsball veranstaltet. Das Burschen- und Feuerwehrballett sorgte hier für große Jubelschreie
Der 8. Mai 1981 war der Auftakt unserer 10-tägigen Festlichkeiten zum Anlass des
70-jährigen Jubiläums. Hier feierten 42 Vereine und 4 Kapellen den feierlichen Anlass. Vielen Dank nochmal hierfür. Den goldenen Abschluss der Festwoche war das
Brillant Feuerwerk das mit regem Anklang verfolgt wurde.
Bereits 7 Tage später nahmen die Burschen mit 60 Mann am Jubiläum des Burschenvereins in Mammendorf teil. Ein enttäuschender Meisterpreis mit 15 Maß
Bier erzürnte die aufgebrachte Horde. Dennoch blieb das Inventar aus Überlieferungen heil. Das schon traditionelle Dorffest am 4. und 5. Juni mit den “Red Stars“,
und den “Flowers“ unterhielt wie jedes Jahr die Bevölkerung. Den Rekordausschank
von 32 hl Bier konnte auch den Umzug vom Bauhof auf die Dorfstraße nicht mindern. Anzumerken bei diesem Dorffest ist, dass die notwendigen Auf/Ab und Umbauarbeiten hervorragend und schnell abgelaufen sind. Am 14. und 26. Juni folgten
weitere Burschenfeste in Ried bei Mering und Forstinning. Beim alljährlichen Pfingstturnier unterlagen die Jungburschen den Altburschen mit 7:4. Den dort erleideten Flüssigkeitsverlust wurde später an der Burschenhütte mehr als wettgemacht.
Am 10. Oktober fand zum 1. Mal ein Weinfest in der Aula der Kirchenschule statt.
Das “Tiroler-Alpenland-Sextett“ verwandelte die Aula in eine aufgewühlte Stimmungsküche. In diesem Jahr luden Streicher Fredi, Lainer Leo und die Wagner Resi
zum Postenstecken ein. Um eine vorübergehende Pause einzulegen fuhren wir in
den Bayrischen Wald, um uns von den Strapazen zu erholen.
Am zweiten Ausflugstag auf der Kitzinger Hütte fand ein geselliger Abend mit viel
Bier und Schnaps statt. Am 21. November wurde der traditionelle Kathreintanz veranstaltet. Die Weihnachtsfeier und der Skiausflug nach Leongang bilden das Ende
dieses turbulenten Jahres.
1982
Wie jedes Jahr startet das Jahr mit den Faschingsbällen in Aubing und Puchheim.
Die Pflege und der Erhalt der Hütte zwischen Germering und Aubing war ein alljährlicher Punkt auf unserer Aufgabenliste. Dieses Mal stand die Renovierung der
Küche an. Bei den Umbauarbeiten wurde uns ein schwerer Schlag versetzt, dass gesamte Werkzeug, das wir uns bei den Firmen Hilpert und Ramsauer ausgeliehen
hatten, wurde gestohlen. Aus der hart verdienten Kasse mussten 5000 Mark entnommen werden. Der Umbau der Küche wurde daher ein teurer Spaß. Nachdem
uns der Baum aus Martinsried verwehrt blieb, entwendeten wir den Baum der beim
Baron von Hirsch gelagert wurde und den Trachtlern aus Planegg gehörte. Der Maibaum von der Kerschensteiner Schule juckte uns besonders, zumal Lehrer Auer eine
Wette abschlossen hatte, dass es uns nicht noch einmal gelingen würde den Baum
zu stehlen. Als wir erfahren hatten, dass auch die Unterpfaffenhofener Burschen
Diebesgedanken hatten, versuchten wir es ohne Zeitverzögerung, was uns selbstverständlich gelang. Die Auslöse war wie die Auslöse vor 2 Jahren einfach Klasse.
Mitte Juni lud uns Baron von Hirsch zum Floriansfest nach Planegg ein. An der riesigen Tafel die uns erwartet hat, haben alle kräftig zugelangt und die Einladung nahm ein spätes Ende. Das Dorffest, dass dieses Jahr am 26. und 27. Juni abgehalten wurde, aus Rücksicht des Jubiläums der Schützen aus Unterpfaffenhofen, war nicht nur von Bier begossen sondern das Wetter spielte auch nicht mit. Dennoch
wurden 29 hl Bier ausgeschenkt. Nach Abbauarbeiten des Festes wurde das Ende mit ein paar halben Bier bei Westermeiers begossen. Über den noch tiefsitzenden Ärger wegen des schlechten Wetters, führten die „Wildburschen Germering“ zur späteren Stunde einen Regentanz auf der Schmiedstraße auf. Unser Flehen wurde erhört! Der Festumzug der Schützen wurde 3-mal abgebrochen, da jedes Mal nach Aufstellung, sich ein neuer Wolkenbruch über uns ergoss. Danke Petrus, für unser Erhören.
1982 entschied sich Huber Seppal in den Hafen der Ehe einzufahren. Beim Postenstecken rauchten sogar die „Nichtraucher“ dicke Zigarren. Zwischenzeitlich wurde sein Schlafzimmer mit 600 Luftballons ausgeschmückt – wir hoffen, Du hast trotzdem gut geschlafen. Auch Hansi Schwarzfischer ist in diesem Jahr in den Hafen der Ehe eingefahren. Dennoch ließen sich diese beiden nicht von den Burschen trennen und waren immer dabei, wenn es bei den Burschen rund gegangen ist.
1983
Im Jahr 1983 feierten wir die Feste wie sie fielen, veranstalteten unsere eigenen Feste,
jedoch gibt es für dieses Jahr ein logistisches Meisterwerk zu verbuchen. Die Maibäume aus Pullach und Krailling waren die Objekte der Begierde. Beide Bäume
waren sehr gut bewacht, nach langer Spionage war es dann soweit. Alle wurden alarmiert und fanden sich in kürzester Zeit am Treffpunkt ein. Unsere zwei besten Telefonisten, die nicht näher namentlich genannt werden möchten, verwechselten die
Ortschaften, sodass der Spionagetrupp in Pullach auf die Diebesbande wartete und
in Krailling die wilde Horde anrückte. Bis der Irrtum bemerkt wurde, war es zu spät.
Unser langjähriger Vorstand Herbert Sepp gab seiner Karin das Ja-Wort genauso wie
der Heimerl Gerhard seiner Eva. Im November wurde Werner Kirmair zum 1. Vorstand und Anton Sepp zum 2. Vorstand gewählt. Für die Pensionäre Westermeier,
Staimer und Kessler wurden Plätze im Altenheim St. Magdalenum reserviert (Die
Beteiligten wissen Bescheid).
1984
Am 14. Januar wurde durch starke Sturmböen die Befestigung unseres Maibaumes beschädigt wodurch sich der Baum am Gipfel um mindestens 3 Meter nach Osten neigte. Die Halterung wurde in kürzester Zeit durch neue Halterungen ersetzt. Mitte
März bekamen wir einen neuen/gebrauchten Bauwagen, den wir mit allem nützlichen Inventar ausstatteten. Am 2. Juni schloss Huber Franz den Bund der Ehe in der alten Dorfkirche. Nach der Trauung waren alle Burschen ins Schusterhäusl eingeladen. Ende dieses Monats war die Fahnenweihe in Günzenhausen bei der wir auch vertreten waren. Hochzeiten sind nicht nur von Glück und Segen beschert. Während der Fahrt von Josef Sepp und seiner Christiane auf dem Weg nach Geisenbrunn,
löste sich während der Fahrt ein Rad der Hochzeitskutsche.
Am 7. und 8. Juli war es dann soweit, Petrus hatte Mitleid mit uns, denn die Schlechtwetterperiode brach das erste Mal seit 2 Monaten ab und wir konnten bei bester Witterung das Dorffest veranstalten. Die Besucherzahlen und die Ausschankmengen an der Schänke sowie an der Bar brachen alle Rekorde. Kurz vor unserem Weinfest nahmen wir noch an der Fahnenweihe in Egenhofen teil um uns für das Weinfest vorzubereiten, das am 15. September stattfand. Am diesjährigen Burschenausflug nach Würzburg besuchten wir ein extra für uns organisiertes Weinfest, bei den dortigen Wirten führten wir unsere üblichen Getränke ein. Am 15. Dezember wurde Keckeis Rudi in den Vaterstand erhoben. Diesen sah man am darauffolgenden Tag mit Leitern und Gerüsten eine 100 Meter lange Büchsenkette zu demontieren.
1985
Nach dem Faschingstrubel 1985 brach das Maibaumfieber wieder bei uns aus, denn
schon am 25. März bot sich die Gelegenheit, den Forstenrieder Maibaum zu stehlen. Um 2 Uhr morgens stahlen wir den Baum, indem wir einen Unimog direkt
über Wiesen und Felder in den Hinterhof des Maibaumlagers schoben. Der Baum
wurde befestigt und der Unimog schleifte ihn über die Wiese bis in den Acker, wo
wir sogar noch Vorspannen mussten. Trotz dieser Verzögerung brachten wir den
Baum unbemerkt nach Hause. Erst 2 Tage später erfuhren die Forstenrieder durch
einen Anruf, wer ihren Baum gestohlen hat. Am 3. April folgte unser 2. Streich für
dieses Jahr. Dieses Mal musste der Baum aus Geiselbullach dran glauben. Die Auslöseverhandlungen liefen gut. Für den Geiselbullacher Baum gab es am 11. April
180 Liter Bier und eine Brotzeit. Der Forstenrieder Baum wurde mit 250 Liter Bier
plus Brotzeit 4 Tage später ausgelöst. Hier wurden wir mit Fahnenabordnung, Pferden, alten Feuerwehrautos usw. empfangen. Am 1. Mai stellen wir wie gewohnt unseren 33m Baum mit Weißwurstessen und reichlich Bier mit Begleitung einer
Blasmusik auf. Am nächstenTag fuhren wir zur Fahnenweihe nach Pöcking. 10Tage
später besuchten wir die Fahnenweihe des Soldaten- und Veteranenvereins Unterpfaffenhofen. Bereits einen Monat später machten wir uns auf den Weg zur 3. Fahnenweihe in diesem Jahr, der Burschenschaft Schöffelding. Anlässlich des
Unterpfaffenhofener Dorffestes fand ein Tauziehen, an dem wir mit zwei Mannschaften teilnahmen, statt. Nach mehreren Durchgängen ließen wir alle anderen
Vereine hinter uns und belegten den 1. und 2. Platz. Am 21. und 22. September
machten wir einen Burschenausflug. Am ersten Tag besuchten wir den Europapark n Rust. Am Abend vergnügten wir uns in unserem Nächtigungsort Lahr bei BadenBaden. Schwer lädiert fuhren wir am darauffolgenden Tag wieder Richtung Heimat.
1986
Tiefe Trauer zeigte die Burschenschaft Germering beim Junggesellenabschied vom
Dörzbach Willi, der im Sonnenhof heftig gefeiert wurde. Zum ersten Mal veranstalteten wir dieses Jahr ein Schlachtschüsselessen in der Burschenhüttn, das sich
auch in den darauffolgenden Jahren wiederholte. Gerhard Haimerl wurde Mitte Dezember stolzer Vater einer Tochter. Anfang April begannen wir krampfhaft Maibäume zu suchen und zu stehlen. Nach einigen missglückten Versuchen, schafften
wir es doch, den Baum des Hundevereins Germering auf kuriose Weise zu entwenden. Nach der Maitanzzeit stürzen sich die Burschen in die 1. Fahnenweihe nach
Mammendorf. Um uns für die anstehenden und zukünftigen Veranstaltungen unseres Vereins zu wappnen, statteten wir uns mit einem prächtigen „Scheißewagen“
aus, der selbstverständlich eines Königs würdig gewesen wäre. Einige Wochen später fand in der Burschenhütte eine Versammlung statt wo es um den Maibaumplatz
vorm Hotel Mayer ging. Nach langen Debatten wurde dennoch beschlossen, dass der
Maibaum auf dem Trosthammerplatz in der Schmiedstraße umziehen wird. Dieser
Beschluss wurde mit einem griabigen Frühschoppen bekannt gegeben. Die nächste
Herausforderung lag im Wettkampf mit den umliegenden Burschenschaften, die
anlässlich der Fahnenweihe Aubing stattfand. Neben Sackhüpfen und Schubkarrenhindernisrennen belegten wir den 2. und 3. Platz. Auch die Fahnenweihe von
Schönau und Hohenkammern ließen wir uns nicht entgehen. Unser Weinfest, das
am 13. September in der Aula in der Kirchenschule stattfand, war ein voller Erfolg.
Der diesjährige Kathreintanz wurde jedoch nicht gut besucht. Zum ersten Mal führten wir bei unserem jährlichen Faschingsball ein klassisches Männerballet auf, dass
wir mit einem Cancan und einem „Elfengleichen Balletttanz“ aufführten.
1987
Unserer Tanzshow, die ein riesiger Erfolg war, folgten weitere Auftritte im Sonnenhof beim Rennball in Puchheim und am Rosenmontagsball. Das grandiose Finale
fand im Freizeitheim Geisenbrunn statt, wo wir den Fasching beendeten.
Um den traditionellen Maibaumklau aufrecht zu erhalten, schickten wir auch dieses Jahr unsere Spione in die umliegenden Gemeinden. Beim „Böswirt“ in Langwied schlugen unsere Agenten Alarm. Nachdem Türen und Tore zum Versteck
geöffnet waren, fanden wir gleich 2 Bäume vor. Jetzt hieß es handeln: zuerst wurde
der ausspionierte Baum außerhalb der Gemeindegrenze gebracht und schon ging es
dem 2. an den Kragen. Woher der 2. Baum stammte ließ uns nur vermuten. Dies
wurde bestätigt erst nach 3 Tagen als sich die Bestohlenen des 1. Baumes meldeten.
Das Langwieder- und Lochhauser- Geschwader wurde hierbei sogar von einem Heimatkundeprofessor unterstützt. Die Verhandlungen endeten mit dem Ergebnis, dass
die Lochhausener und die Langwieder 250 Liter Bier und eine gute Brotzeit als
Auslöse zahlen durften.